Nikolaus von Flüe

geboren 1417 in Flüeli bei Sacheln in der Schweiz
gestorben am 21. März 1487 in Ranft
Klaus, wie Nikolaus von Flüe gewöhnlich genannt wurde, war das erste Kind einer ziemlich wohlhabenden Bauernfamilie. Schon in seiner Kindheit gab es Anzeichen dafür, dass er in einer besonderen Weise von Gott auserwählt war; er hatte eine ausgeprägte Vorliebe für das Gebet in der Einsamkeit und eine Neigung zum Fasten. Im Alter von 16 Jahren hatte er dann eine Vision von einem Turm in Ranft, die in ihm die Sehnsucht nach einem Leben als Eremit weckte. Doch zu dieser Zeit wurden im Land Soldaten ausgehoben; und Klaus wurde zum Heer eingezogen, zunächst für die Kriege gegen Zürich (1440 – 1444) und dann erneut für den Thurgauer Feldzug im Jahre 1460.
Nach Abschluß des Züricher Kriegs heiratete Klaus Dorothea Syss aus Oberwillen. Zehn Kinder waren aus dieser gewiss glücklichen Ehe hervorgegangen. Obwohl Klaus ein guter Familienvvater war, obwohl er überall hochgeachtet wurde, weil er mit besonderen politischen Einsichten und Fähigkeiten begabt war, war er nicht ganz glücklich, er begann unruhig zu werden. Um das Jahr 1463 wurde ihm das Leben mit seiner gekiebten Frau zu einer Bürde und seine Kinderschar zu einer Last. Auf den Rat seines priesterlichen Freundes und Vertrauten Heinrich am Grund, fand er vorübergehend Ruhe und Befriedigung, indem er einen beträchtlichen Teil seiner Zeit der Betrachtung des Leidens Christi widmete. Immer wieder gestört durch Ereignisse, gegen die er keine Hilfe wusste, die sich aber als Hindernisse für seinen seelischen Frieden erwiesen, zog er sich völlig von der politischen Tätigkeit zurück.